Bei einer Bewerbung kommt es neben dem Inhalt auf die äußere Form an. Personaler*innen nehmen sich nur wenige Minuten Zeit, um Ihre Unterlagen zu sichten. Mit einem stimmigen Design in Anschreiben und Lebenslauf erhöhen Sie Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Dazu gehört eine gut lesbare, seriöse Schrift. In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps zur Auswahl der Schriftart für Ihre Bewerbung.
Tipp: Kümmern Sie sich als Erstes um den Inhalt. Wenn Sie mit diesem zufrieden sind, wenden Sie sich der äußeren Form zu. Durch diese Reihenfolge sehen Sie direkt, wie es wirkt, wenn Sie in Ihrer Bewerbung die Schriftart ändern.
Was sind die zentralen Punkte bei der Auswahl der Schriftart für die Bewerbung?
Die perfekte Schriftart für Ihre Bewerbung ist leicht lesbar und macht einen seriösen Eindruck. Außerdem passt sie zur Berufsgruppe und Unternehmenskultur. Bankkaufleute brauchen eine andere Schriftart als Bewerber*innen für eine Stelle im Marketing.
In klassischen Berufen und konservativen Unternehmen sollten Sie Times New Roman oder eine ähnliche Serifenschrift wählen. Serifen sind Häkchen an den Buchstaben, die den Lesefluss verbessern. Außerdem eignen sich die serifenlosen Klassiker Arial und Calibri. Damit beweisen Sie, dass Sie die Gepflogenheiten Ihrer Branche respektieren.
In kreativen, sozialen und forschenden Berufen sind für Bewerbungen Schriftarten ohne Serifen empfehlenswert. Diese haben eine moderne Wirkung und zeigen, dass Sie über den Tellerrand hinausblicken. Dasselbe gilt für die Stellensuche bei Start-ups.
Tipp: Finden Sie heraus, welche Schriftart Ihr Wunsch-Unternehmen hauptsächlich verwendet. Werfen Sie dazu beispielweise einen Blick auf die Website. Wählen Sie dieselbe oder eine ähnliche Schrift für Ihre Bewerbung. Dadurch vermitteln Sie den Eindruck, dass Sie gut in das Unternehmen passen.
Welche Schriften eignen sich für welche Berufsgruppen?
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht, welche Schriftarten sich für Bewerbungen eignen.
Schriftart |
Berufsgruppen/Unternehmen |
Wirkung |
Book Antiqua |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig, bekannt |
Bookman Old Style |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig, bekannt |
Cambria |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig, bekannt |
Constantia |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig, bekannt |
Garamond |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig, bekannt |
Georgia |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Moderne Variante von Times New Roman, vertrauenswürdig |
PT Serif |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Moderne Variante von Times New Roman, interessant |
Times New Roman |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Bekannt, vertrauenswürdig, aber auch langweilig, wenig innovativ, gedankenlos |
Arial |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenwürdig, bekannt, aber auch langweilig, gedankenlos |
Calibri |
Klassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen |
Vertrauenswürdig |
Candara |
Kreative und soziale Berufe |
Interessant, freundlich |
Century Gothic |
Kreative und forschende Berufe |
Interessant, vertrauenswürdig |
Corbel |
Klassische, kreative und forschende Berufe, innovative Unternehmen |
Interessant, vertrauenswürdig |
Gill Sans |
Kreative Berufe |
Interessant |
Helvetica |
Innovative Unternehmen |
Modern, vertrauenswürdig |
Josefin Sans |
Innovative Unternehmen |
Modern, interessant |
Tahoma |
Innovative Unternehmen |
Modern, vertrauenswürdig |
Trebuchet MS |
Unternehmerische, kreative und forschende Berufe |
Interessant, vertrauenswürdig, bekannt |
Verdana |
Soziale Berufe |
Freundlich, vertrauenswürdig |
Tipp: Möchten Sie sich mit Ihrer Bewerbung von der Masse abheben? Suchen Sie online nach Schriftarten zum Download, die sich in Nuancen von den Klassikern unterscheiden. Verschicken Sie Anschreiben, Lebenslauf und Co. als PDF-Datei. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Schriftart korrekt angezeigt wird.
Welche Schriftarten sind für eine Bewerbung ungeeignet?
Für Ihre Bewerbung ungeeignet sind verschnörkelte oder verspielte Schriftarten. Das gilt auch für das Deckblatt Ihrer Unterlagen. Solche Schriften sehen auf Einladungskarten hübsch aus, vermitteln aber keinen seriösen Eindruck.
Außerdem sollten Sie auf Schriftarten verzichten, die aus dicken Linien oder Versalien (Großbuchstaben) bestehen. Diese sind für Schlagzeilen gedacht. Eine derart aufdringliche Präsentation haben Ihre Bewerbungsunterlagen nicht nötig.
Ungeeignet ist zudem jede Schriftart, die aussieht wie handgeschrieben oder auf der Schreibmaschine getippt.
Sehen Sie außerdem von allen Schriftarten ab, die schwer lesbar sind. Personaler*innen haben weder Zeit noch Lust, sich durch eine Bewerbung zu kämpfen, die sie kaum entziffern können.
Die meisten Mode-Schriften sind extravagant. Damit sind sie für Bewerbungsunterlagen nicht geeignet.
Diese gängigen Schriftarten eignen sich nicht für eine Bewerbung:
- Bernard
- Blackadder
- Bradley Hand
- Brush Script
- Chiller
- Comic Sans
- Cooper Black
- Courier
- Curlz MT
- Edwardian Script
- Forte
- Impact
- Informal Roman
- Matura
- Old English
- Kristen ITC
- Lucida Handwriting
- Segoe Script
- Stencil
- Tempus Sans
- Viner Hand ITC
- Vivaldi
Wie viele unterschiedliche Schriften sollten Sie verwenden?
Beschränken Sie sich auf maximal zwei gut miteinander harmonierende Schriftarten. Nutzen Sie eine davon für den Haupttext, die andere beispielsweise für Überschriften im Lebenslauf oder Ihre Kontaktdaten. Mischen Sie nicht innerhalb eines Fließtextes. Das würde chaotisch und zusammengestückelt wirken.
Verwenden Sie dieselbe Schriftart für alle Bestandteile Ihrer Bewerbung, also Anschreiben, Lebenslauf, Deckblatt, Dritte Seite ... Dasselbe gilt für den Text Ihrer E-Mail oder die Adresse auf dem Briefumschlag. Dadurch wirkt Ihre Bewerbung professionell und durchdacht.
Welche Schriftgröße ist die richtige?
Die passende Schriftgröße für Ihr Bewerbungsschreiben ist 11pt (z.B. bei Arial) oder 12pt (z.B. bei Times New Roman). Das hängt davon ab, wie groß die Schriftart wirkt. Eine kleinere Schrift ist schlecht lesbar und erinnert an das ungeliebte Kleingedruckte. Eine zu große Schriftgröße vermittelt den Eindruck, Sie hätten den dürftigen Inhalt Ihrer Bewerbung aufblähen wollen.
Überschriften formatieren Sie 2pt größer, das heißt 13 oder 14 pt. Ihr Name in der Kopfzeile soll herausstechen. Die Schriftgröße dort darf weitere 2pt größer sein, also 15 oder 16 pt.
Wie können Sie Textteile hervorheben?
Gehen Sie mit Hervorhebungen in Ihrer Bewerbung sparsam um. Einzelne Wörter können Sie fetten, unterstreichen oder kursiv setzen. Bleiben Sie bei einer Variante, damit der Text nicht chaotisch wirkt. Achten Sie darauf, Informationen konsequent hervorzuheben. Haben Sie beispielsweise bei einer Station im Lebenslauf die Daten kursiv gesetzt, sollten Sie das bei jeder tun.
Wie sieht es mit Farben aus?
Auf farbige Hervorhebungen im Bewerbungsschreiben sollten Sie verzichten, damit die seriöse Wirkung erhalten bleibt. Bleiben Sie beim Klassiker Schwarz auf Weiß. Verwenden Sie alternativ Anthrazit oder Dunkelblau als Schriftfarbe.
Ist Ihr Text schwarz, dürfen Sie Überschriften oder Zierlinien farbig gestalten. Das wertet Ihre Bewerbung optisch auf und hebt sie von der Masse ab. Bleiben Sie bei einer oder zwei harmonierenden Farben. Wählen Sie gedeckte Töne, zum Beispiel Dunkelblau oder Dunkelrot. Grelle Farben haben auf einer Bewerbung nichts zu suchen. Falls Sie auf Ihrem Bewerbungsfoto farbige Kleidung tragen, stimmen Sie die Akzente darauf ab.
Achten Sie darauf, dass Anschreiben, Lebenslauf und Co. zueinander passen. Verwenden Sie auf allen Seiten dieselbe Farbgestaltung. Auf der Website Ihres Wunsch-Arbeitgebers können Sie die Unternehmensfarbe recherchieren. Diese wird zum Beispiel im Logo verwendet. Findet sie sich in Ihrer Bewerbung wieder, vermittelt das den Personaler*innen unbewusst den Eindruck, dass Sie gut ins Unternehmen passen.
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