Das Studium rund um die Bücher an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
Buchwissenschaft, das ist das Studium all dessen, was Menschen mit Büchern tun und getan haben seit Gutenbergs Erfindung vor mehr als 500 Jahren. Und das war und ist auch heute viel und oft wild, so gepflegt die Buchwelt auch auf den ersten Blick aussehen mag. Bücher zu drucken, die bewusst die Zensur umgehen, bisher nicht bekannte Genres wie Fantasy zu etablieren oder eine atemberaubende Graphic Novels auf dem Markt durchsetzen, all das gehört zu den Gegenständen des Studiums so selbstverständlich dazu, wie die Analyse der Medienlandschaft in Korea oder neue Trends wie BookTok.
Das zulassungsfreie Studium an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz ist daher nicht rein akademisch angelegt, sondern verbindet sehr bewusst Wissenschaft und Praxis. So eignet es sich besonders für all diejenigen, die nach einem umfassenden Einstieg in die Buchbranche suchen. Mainz ist der größte Standort für ein Studium der Buchwissenschaft und bietet einen Bachelor- und einen Masterstudiengang Buchwissenschaft und zusammen mit Frankfurt auch einen Masterstudiengang zur Kinder- und Jugendliteratur an. Mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern können Studierende hier schon im Bachelor von der engen Zusammenarbeit mit Verlagen und Buchhandlungen, mit Autorinnen und Autoren, Illustratorinnen und Illustratoren profitieren. Eben diese Verbindung von Wissenschaft und Praxis unterscheidet ein Studium der Buchwissenschaft von verwandten Fächern wie der Germanistik oder Anglistik.
Das Fach ist zudem nicht auf nur eine Sprache oder eine nationale Literatur beschränkt, sondern kann Manga-Serien ebenso in den Blick nehmen wie lateinische Drucke der Reformationszeit oder Kinderbücher, deren Verbreitung selten an Sprachgrenzen halt macht.
Die Mainzer Buchwissenschaft braucht daher Studierende mit Intelligenz und Kreativität, mit der Fähigkeit zur theoretischen Abstraktion wie zur praktischen Umsetzung. Ein Sinn für die Ästhetik der Bücher ist auch gefordert und sind im Studium ein Thema, genauso wie es die wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte der Medienwelt heute sind. Schließlich gehört auch die computergestützte Datenanalyse immer mehr zum Fach Buchwissenschaft dazu. Weil Bücher längst auch crossmedial ausgespielt werden und der Weg von „Wattpad“ bis zu einem etablierten Verlag und wieder weiter zu „Netflix“ nicht mehr weit ist, muss man im Studium die komplexen medialen Überschneidungen zu beherrschen lernen. Auch das wird im Studium der Buchwissenschaft in Mainz unterrichtet.
Die Berufsaussichten waren kaum jemals besser als heute. Dass Studierende schon vor ihrer letzten Prüfung einen Arbeitsvertrag in der Tasche haben, ist keine Seltenheit mehr, eher schon die Regel. Für das Studium spricht dann auch kaum etwas so sehr, wie die Vielfalt der möglichen Berufsfelder. Sie reichen vom klassischen Lektorat bis zur Organisation von internationalen Buchmessen, haben mit Fragen der nachhaltigen Herstellung von Büchern zu tun oder mit Herausforderungen des globalen Lizenzhandels, mit Design, Buchcovern und Typografie oder dem Ausspielen von Titeln über Soziale Medien. Herausforderungen des Buchhandels dem Buch zwischen und unter den vielen Medien einen Platz zu verschaffen, sind nicht gering, aber sie gestalten die Kultur unserer Gesellschaft mit.
Nicht nur in Mainz, sondern auch an den Hochschulen und Universitäten in Erlangen, Leipzig, München und Stuttgart und auf dem Mediacampus in Frankfurt kann man das Fach studieren. Es lohnt sich und es macht ganz einfach glücklich.
Gerhard Lauer ist Gutenberg-Professor für Buchwissenschaft an der Universität Mainz. Lea Maibohm ist Alumna der Buchwissenschaft in Mainz und derzeit als Online Marketing Managerin bei MVB tätig.
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