Wie gelingt berufliche Erfüllung?

Veröffentlicht am 31.07.2023 von Dr. Kay Flothow
Erfüllende Arbeit
Wie plane ich eine erfüllende Karriere? © Stefan Höning

Heute träum jeder von einer erfüllenden Karriere, die nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch persönliches Glück bringt. Doch für viele Arbeitnehmer*innen gestaltet sich die Realität ganz anders! Zwischen den Alltag des Berufslebens und den persönlichen Wünschen besteht eine deutliche Diskrepanz. Es breitet sich Unmut aus. Oder man resigniert. Die Frage ist: Arbeiten Sie, um zu leben oder leben Sie, um zu arbeiten?
Die Frage nach der Balance zwischen Privat- und Arbeitsleben treibt viele zu einer Karriereplanung. Doch wie geht man hier vor? Was gilt es zu beachten? Der Weg zur erfüllenden Karriere scheint oft nebulös. Wir haben deshalb mit Dr. Kay Flothow gesprochen, der auf diesem Gebiet Experte ist. Und ihn um drei Karrieretipps gebeten, mit denen Sie Ihre beruflichen Träume in die Realität umsetzen können!

 

1. Machen Sie sich klar, was Karriere für Sie bedeutet!

Der Begriff „Karriere“ beschreibt ursprünglich einfach nur „jegliche berufliche Laufbahn“. Karriere beinhaltet also mehr Facetten als ein beruflicher und gehaltlicher Aufstieg. Edgar SCHEIN (1993) beschreibt z. B. in seinem „Karriereanker“ 8 verschiedene Karrieretypen. Viele Menschen kennen ihren eigenen Karriereanker, also die Elemente einer beruflichen Laufbahn, die für einen selbst sinnstiftend und energiespendend sind, nicht. 
Machen Sie sich also recht früh klar, was Ihr Karrieretyp ist und schauen bei beruflichen Angeboten und Projekten sehr genau hin, inwieweit diese darauf einzahlen.

2. Verschmelzen Sie Ihre Karriere- und Lebensziele!

Aufbauend auf Ihrem Karrieretyp sollten Sie noch einen Schritt weiter gehen. Die meisten von uns finden dann Erfüllung in ihrer Arbeit und bringen dann Höchstleistungen, wenn sie mit dem was sie lieben und können fair bezahlt einen sinnvollen Beitrag leisten. Genau mit diesen Faktoren arbeitet das IKIGAI-Modell. Mit Hilfe der IKIGAI-Leitfragen zu den Themen: Was liebe ich? Worin bin ich gut? Was braucht die Welt? Wofür werde ich bezahlt? können Sie für sich eine ganzheitliche Standortbestimmung und Entwicklungsplanung vornehmen und in Umbruchsituationen eine Neuausrichtung gestalten.              


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3. Hinterfragen Sie regelmäßig Ihre Karrieresituation und planen Sie den Wechsel!

Verschaffen Sie sich regelmäßig Klarheit und Orientierung darüber, inwieweit die aktuelle Arbeitssituation und Entwicklungsmöglichkeiten noch zu den eigenen Zielen passen. Analysieren Sie dabei den „Markt“ der Möglichkeiten. Dazu können Sie Techniken aus dem Outplacement nutzen. Dazu gehören:

  • Position Statement
    Wer bin ich? Was kann ich? Was sind meine Kernkompetenzen? Womit schaffe ich Wert für ein/dieses Unternehmen? Welche Erfahrung bringe ich mit? In welcher Branche/welchen Branchen bin ich richtig?
     
  • Career Vision
    Welche Aufgaben/Verantwortung strebe ich in den nächsten Jahren an? Wo will ich mit Lebensalter x stehen?

Sollten Sie feststellen, dass in der aktuellen Aufgabe Kompetenzen, Entwicklungswege und (Lebens-)Ziele mittel- bis langfristig nicht erreichbar sind, prüfen Sie, ob in Ihrer Organisation andere Jobmöglichkeiten existieren. Wenn dem nicht so ist, bereiten Sie sich auf einen Wechsel im „Markt“ vor. In beiden Fällen helfen:

  • Job Vision
    Was muss in einer neuen Aufgabe gegeben oder möglich sein, damit ich Lust habe sie zu übernehmen?
     
  • Marketing Plan
    ausgehend von den in den o. g. Statements formulierten Zielgrößen beantworte dir folgende Fragen:

     

    - Wie will ich zukünftig arbeiten? (Angestellt - selbständig, Teilzeit - Vollzeit, Netzwerk – festes Team? usw.).

    - Wie sieht meine bevorzugte Positions- und Aufgabenbeschreibung aus?

    - Wie sieht mein Zielmarkt aus? (Branche, Region, Organisationsgröße, Organisationskultur, Verdienstniveau).

    - Über welche Kanäle komme ich an Informationen über Angebote in meinem Zielmarkt? (Aktiv z. B. über: Soziale Medien, Job-Börsen, Headhunter, Fachliteratur, persönliches Netzwerk, berufliches Netzwerk oder Fachgruppen, Job- und Fachmessen. Passiv durch: eine sichtbare Positionierung im Markt über Blogs, Artikel, Vorträge, Initiativen etc.)

ALSO: IKIGAI!!

 

Über den Autor:

Dr. Kay Flothow ist Geschäftsführer von Dr. Flothow & Partner. Hier berät er als Karriere-Experte unter anderem zu Change Management, Führungskräfteentwicklung, Teamentwicklung und Performance Management