
medien.jobs im Interview mit Juliane Seyhan. Frau Seyhan setzt sich aktiv für eine moderne Arbeitskultur ein. Mit ihrer Agentur minds + matches vertritt sie Speakerinnen und Speaker rund um die Themen Transformation, New Work und Diversity. Zuvor betreute sie 15 Jahre lang als Programmleiterin und Lektorin Wirtschaftsbücher in namhaften Verlagen.
Wir haben sie zum Thema New Work und die Arbeitswelt von heute befragt. Im Interview gibt sie Einblicke in die Veränderungsprozesse und wie sich Führungskräfte bzw. Unternehmen auf diese einstellen können.
Welche Veränderungen bringen neue Arbeitsweisen für Arbeitnehmer*innen sowie für Führungskräfte mit sich?
Häufig sind Veränderungen in der Praxis größer als in der Theorie. Wenn beispielsweise ein Prozess im Unternehmen verändert wird, ändern sich häufig auch Zuständigkeiten und Hierarchien. Ein Beispiel, was das für Medienhäuser heißt: die Einführung eines neuen Redaktionssystems oder eines neuen Produktionsprozesses ist mehr als nur ein neues Tool oder ein neuer Ablauf. Es bedeutet auch, dass Inhalte ganz anders erstellt und strukturiert werden müssen als bisher – und dass alle, die die Inhalte produzieren, also Lektorinnen und Lektoren oder Redakteurinnen sowie Redakteure und natürlich die Autorinnen und Autoren selbst – ihre Arbeitsweise ändern müssen.
Das ist erst einmal nichts Schlimmes. Aber es ist wichtig, das von Anfang an im Blick zu haben, das zu kommunizieren und auch diesen Wandel zu begleiten.
Das gilt unabhängig von Tools und Prozessen generell für alles, was wir unter dem Begriff “Neue Arbeit” oder “New Work” fassen. Im Prinzip geht es um erfolgreiche und produktive Zusammenarbeit in der modernen Arbeitswelt. Vieles, was unsere Arbeit heute noch prägt, sind jahrzehntealte Entwicklungen, der Tausch (Arbeits-)Zeit gegen Lohn/Gehalt etwa. Technologien und auch unsere Wertvorstellungen haben sich so sehr weiterentwickelt – dann sollte es die Art, wie wir arbeiten, auch tun.