Anschreiben, aber richtig: Aufbau und Inhalt einer Bewerbung

Veröffentlicht am 23.05.2023 von medien.jobs
© Stefan Höning

Auch wenn heute oftmals hinterfragt wird, ob Bewerbungsschreiben noch modern sind: Sie gelten nach wie vor als fester Bestandteil einer vollständigen Bewerbungsmappe. Hier begründet man, warum gerade Sie als passende Bewerber*in in Frage kommen und wecken Neugierde! In dem folgenden Beitrag werden wir auf den Aufbau und Inhalt eines modernen und individuellen Anschreibens genauer eingehen. Wir zeigen auf, worauf es ankommt, wie lang ein Bewerbungsschreiben sein sollte, wie man es beginnt, beendet und was darin nicht stehen sollte.

Ist ein Anschreiben noch zeitgemäß?

Allem Widerstand zum Trotz: Obwohl sich die Bewerbungsprozesse im Zuge der Digitalisierung verändert haben, das Anschreiben bleibt elementar! Während der Lebenslauf Ihre Qualifikationen und Erfahrungen lediglich auflistet, ist das Bewerbungsanschreiben die Chance, sich als Kandidat*in zu verkaufen und zu überzeugen. Ein Anschreiben wird dadurch zur notwendigen Ergänzung eines Lebenslaufs!

Was ein Anschreiben nicht ist:

Kein Schema F! Es ist verführerisch im Internet einfach nach Mustern zu suchen und sich dadurch inspirieren zu lassen. Es gibt Bewerbungsmuster für etliche spezifische Berufsbilder. Dadurch verhindern Sie jedoch einen eigenen Eindruck zu hinterlassen! Und darauf kommt es an. Sie sollten aus den anderen Bewerbungen hervorstechen und das schafft man nicht mit Standards. Im Gegenteil: Personaler erkennen oft bereits auf den ersten Blick, wenn ein Muster als Vorlage genutzt wurde. Und dies zeugt von wenig Engagement. Ebenso sollten Sie auf Phrasen verzichten, die „man“ verwendet. Lösen Sie sich von Schablonen, Vorlagen und Standards und schreiben Sie in eigenen Worten, warum Sie für die Stelle eine ideale Besetzung sind! Es geht um Ihre Persönlichkeit.

Länge

Bedenken Sie, dass Personalverantwortliche mehrere Bewerbungen sichten und sich einen schnellen Überblick verschaffen müssen. Sie sollten direkt beim ersten Überblick überzeugen. Ein erfolgreiches Anschreiben kommt klipp und klar auf den Punkt und ist pragmatisch. Vermeiden Sie es deshalb zu übertreiben! Weniger ist oft mehr: Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Informationen, die nicht aus dem Lebenslauf hervorgehen. Eine gute Richtschnur ist eine DIN A4-Seite mit drei bis vier Absätzen. Achten Sie auch darauf, einen Lebenslauf zu senden der mehr ins Detail geht. Im Anschreiben bieten Sie weitere Informationen.

Anrede

Sie sollten sich in dem Anschreiben immer an eine konkrete Person wenden. Recherchieren Sie deshalb vorab nach einer passenden Ansprechperson, an die Sie die Bewerbung richtest. Die Mühe lohnt sich! Allgemeine Anreden wirken nach einem Standardanschreiben und dadurch wenig motiviert.          

Einleitung

Ein Anschreiben lässt sich in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil gliedern. Für die Einleitung gilt vor allem eines: Wecken Sie Neugierde! Verzichten Sie deshalb auf Standardfloskeln („Hiermit bewerbe ich mich…“ oder „auf medien.jobs habe ich gesehen, dass Sie…“). Sondern kommen Sie gleich zum Punkt und beginnen Sie direkt mit einem Argument, weshalb Sie zu der Stelle passen. Halten Sie sich kurz, denn alles weitere erfolgt im Hauptteil. Im ersten Schritt geht es nur darum Interesse zu wecken.


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Hauptteil

Im Hauptteil stehen Qualifikationen und Erfahrungen im Fokus, die zu den Anforderungen passen. Allerdings sollten Sie es vermeiden, Stationen aus dem Lebenslauf zu wiederholen. Beschränken Sie sich auf die relevanten Berufs- und Ausbildungserfahrungen und gehen Sie dabei vor allem auf eigene Soft Skills ein. Im Hauptteil haben Sie die Möglichkeit auf Erfolge und bisherigen Leistungen einzugehen. Sie könnten Beispiele nennen, wie Sie Probleme gelöst, Dinge verbessert oder Ziele erreicht haben. Ebenso können Sie auf beruflichen Ziele eingehen und herausarbeiten, weshalb die ausgeschriebene Position eine ideale Möglichkeit bietet, um diese zu verwirklichen. Zugleich sollten Sie Ihre Motivation herausstellen! Personaler möchten nicht nur wissen, weshalb Sie auf die ausgeschriebene Stelle passen, sondern auch warum Sie sich bewerben. Das ist nicht das Gleiche! Warum genau interessieren Sie sich für diese Position und was reizt Sie daran?

Schluss

Prüfen Sie, ob in dem Stellenangebot Informationen zum Eintrittstermin oder einer Gehaltsvorstellung gefordert werden. Denn dann ist dies die Stelle, um auf diese einzugehen und Sie sollten diese nicht auslassen! Am Ende können Sie noch einmal Ihr Interesse an der Stelle bekräftigen und ein persönliches Kennenlernen in Aussicht stellen. Seien Sie dabei selbstbewusst und verwenden Sie keinen Konjunktiv! Vielleicht schaffen Sie es auch, die Quintessenz Ihres  Hauptteils in einem Satz oder einem Bild zusammenzufassen. Auch hier ist es ratsam, eine persönliche Note einzubringen und nicht in Standards zu verfallen. Warum nicht einmal mit einer Frage oder einem Statement enden, das zum Nachdenken anregt? Bleiben Sie im Gedächtnis.

Mehr Ratschläge finden Sie in unserem Ressort Bewerbungstipps